Der Bulli bekommt seine längst überfällige Dauerausstellung
„Moosi“, „Henrik der Rote“ und „Samba“ sind nur drei der liebevollen Spitznamen, die die kultigen Ausstellungsstücke tragen. Sie und rund 100 weitere Exponate aus sechs Modellgenerationen sind Teil der Dauerausstellung „Bulli Klassik Tour“, die Volkswagen in Hannover, dem Standort des Nutzfahrzeugwerkes, zusammengestellt hat.
Dauerausstellung „Bulli Klassik Tour“ von Volkswagen in Hannover. Foto: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen
Hinter den Preziosen stecken oft einzigartige, teils kuriose
Geschichten. Erste Industrieroboter, Zeitzeugenvideos und historische
Filmaufnahmen sorgen für eine lebendige Zeitreise in der Lagerstraße im
Stadtteil Linden.
Dauerausstellung „Bulli Klassik Tour“: Das älteste Modell ist der blaue T1- Kastenwagen „Sofie“ aus dem ersten Produktionsjahr 1950. Foto: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen
„Weiß-rot war die erste Originallackierung des Samba-Bulli“, erinnert
sich der 84-jährige Gerhard Mogwitz, als er mit einem gezielten Griff
die rechte obere Ecke der Gummileiste von der Front löst. „Hierunter
haben wir früher die Chromschienen in der Karosserie verschraubt“, sagt
der langjährige Mitarbeiter von Volkswagen Nutzfahrzeuge und deutet
dabei auf eine darunter versteckte Schraube. Zum ersten Mal vorgestellt
wurde das Sondermodell „Samba“ im April 1951 in Frankfurt, auf der
ersten internationalen Automobilausstellung (IAA) nach dem zweiten
Weltkrieg. Neben der zweifarbigen Lackierung und den Chromleisten, die
die verschiedenfarbigen Bereiche trennen, wartete der Samba damals mit
Chromradkappen und einem polierten VW-Emblem an der Front auf.
Dauerausstellung „Bulli Klassik Tour“: Zwei VW T1 Sambabus (beide Baujahr 1963). Foto: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen
Der bei Gerhard Mogwitz und einer riesigen internationalen Fangemeinde
beliebte Samba-Bus ist ein Beispiel für die Vielfalt der Ausstellung.
Hinter jedem Fabrikat steckt eine ganz eigene Geschichte. Sei es durch
die vielseitigen Einsatzzwecke, die herausragende wirtschaftliche
Bedeutung für das Deutschland der Nachkriegszeit oder die liebevollen
An- und Umbauten der Besitzer. Die neuinstallierte Dauerausstellung ist
laut Udo Hitzmann, dem Leiter des Transporterwerks von VW in Hannover,
gleichfalls „eine Hommage an unsere Mitarbeiter und lebhafter Treffpunkt
für Liebhaber“. Die mehr als 60-jährige Erfolgsgeschichte wird der
Öffentlichkeit in diesem Rahmen dauerhaft erlebbar gemacht und stetig um
besondere Exponate erweitert.
Vor dem T1-Campingwagen (Baujahr 1962) mit Anhänger (Baujahr 1963): Werkleiter Udo Hitzmann, Betriebsratsvorsitzender Thomas Zwiebler und Hannovers Kulturdezernent Harald Härke (v. li.). Foto: Auto-Medienportal.Net
Dass die „überfällige Dauerausstellung“ des Erfolgsmodells zum
Publikumsmagneten wird, steht für Gerhard Mogwitz außer Frage. Viele der
auf rund 7000 Quadratmetern Ausstellungsfläche geparkten Busse können
für Hochzeiten, Oldtimerrallyes oder ähnliche Anlässe gemietet werden.
Eröffneten die Dauerausstellung „Bulli Klassik Tour“ (v.l.): Hannovers Kulturdezernent Harald Härke, Werkleiter Udo Hitzmann und Betriebsratsvorsitzender Thomas Zwiebler in einem T1 Sambabus mit geöffnetem „Safarifenster“. Foto: Auto-Medienportal.Net
Zu besichtigen ist die Bulli-Parade jeden Mittwoch um 11 Uhr und um 14
Uhr. Eine Voranmledung ist notwendig. Tickets gibt es über das
Veranstaltungsportal www.eventim.de und die Bestellhotline 01806/570070.
Text: ampnet/Oliver Altvater
Produktion des Volkswagen T1 in den 1950er-Jahren. Foto: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen
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