Alte Toyota finden in Köln eine neue Heimat
Die Tennis spielenden Toyota-Mitarbeiter müssen sich eine neue Heimat suchen, denn dort, wo sie bisher die gelben Bälle übers Netz schlugen, steht nun die in Blech gefasste Geschichte ihres Arbeitgebers. Die 67 Modelle umfassende „Toyota Collection“ in Köln ist das Werk eines Händlers der ersten Stunde, der bereits Ende der 1970er Jahre begann, die Modelle des damals in Deutschland noch wenig bekannten Herstellers zu sammeln.
Eröffnen die Toyota Collection (v.l.): Deutschland-Geschäftsführer Tom Fuy, Bürgermeister Dr. Ralf Heinen und die Familie Pichert. Foto: Auto-Medienportal.Net/Toyota
Der Passauer Peter Pichert gehörte zu den ersten 28 Toyota-Händlern in
Deutschland, der von seiner Tankstelle aus begann, die in jenen Jahren
noch exotischen und kritisch beäugten Modelle aus dem fernen Japan
anzubieten. Als erstes Fahrzeug verkaufte Pichert 1971 für 7650 Mark
einen Corolla, den er einige Jahre später in einem bedauernswerten
Zustand in einer Scheune fand, zurückkaufte und wieder aufbaute. Dies
war der Auftakt zu einem 1994 eröffneten privaten Museum, das sich im
Laufe der Jahre zu einer der größten Toyota-Sammlungen außerhalb Japans
entwickelte.
Neben dem Massenprodukt Corolla, das in zahlreichen Varianten in der
Sammlung steht, sicherte sich Pichert auch Raritäten wie den Sportwagen
2000 GT, der in dem James-Bond-Film „Man stirbt nur zweimal“ eine
rasante Rolle spielte und insgesamt nur 351-mal gebaut wurde. James Bond
tritt noch ein weiteres Mal in der Toyota Collection auf, denn aus dem
Privatbesitz von James-Bond-Darsteller Roger Moore rollte ein Land
Cruiser HJ 61 in die Ausstellungshalle in Köln-Marsdorf. Den
Geländewagen nutzte Moore in der Schweiz, um zu seinem Chalet zu
gelangen.
Dass Toyota bereits vor der Einführung seiner Luxusmarke Lexus nach
höherem strebte, zeigen zwei chrombeladene Sechszylinder vom Typ Crown.
Eine dieser Limousinen nutzte Pichert, der im vergangenen Jahr gestorben
ist, als Dienstwagen. Auch die Entwicklung des Sportcoupés Celica von
einem eher pummeligen und wenig sportlichen Zweitürer zum
Rallyeweltmeister wird in der ehemaligen Tennishalle erzählt.
Aber auch automobile Außenseiter wie der Tercel oder der erste, zu
seiner Zeit noch als Exot betrachtete Hybrid-Pionier Prius zeigen die
Toyota-Modellgeschichte. Einen der für die europäische Markteinführung
genutzten Prius-Prototypen sicherte sich Pichert für seine Sammlung.
Heute steht der Wagen in Köln. Neben den Highlights gehören auch längst
vergessene Fahrzeuge wie der Toyota 1000, der damals mit einem
serienmäßigen Radio (allerdings nur Mittelwelle) überraschte, oder das
Cressida Coupé mit einer ersten Verbrauchsanzeige zu den Vertretern
einer Zeitreise, die in den 1970er Jahren beginnt und mit den von Toyota
Motorsport beigesteuerten Rennwagen endet. Im Vergleich zu anderen
Herstellern präsentiert Toyota seine Schmuckstücke in einem bewusst
bescheidenen Rahmen. Zudem ist die Ausstellung nicht öffentlich, sondern
kann nur auf Anfrage besucht werden.
Zeitgleich mit der Eröffnung ihrer Fahrzeugsammlung startet die Marke
auch auf dem Gebiet der Oldtimer- und Youngtimer-Versicherung durch und
bietet unter autosanclassic.de entsprechende Policen an. Zum Service
gehören dabei unter anderem eine professionelle Schadensbewertung und
-beseitigung sowie Original-Ersatzteile in ausgewählten
Partnerwerkstätten.
Text: ampnet/ww
Text: ampnet/ww
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