Sachsen Classic 2018: Seltener Skoda aus neuseeländischer Produktion
Neben einigen bekannteren Klassikern aus der Markenhistorie setzt Skoda bei der „Sachsen Classic“ (23.–25.8.2018) auch den seltenen Trekka ein. Dabei handelt es sich um eine Art SUV-Vorläufer, der in den 1960er Jahren von einem Unternehmen in Neuseeland gebaut wurde.
Der Hecktriebler entstand auf Basis des damaligen
Octavia-Combi-Fahrgestells auf Initiative des Designers George Taylor in
Zusammenarbeit mit dem neuseeländischen Skoda-Importeur. Zwischen 1966
und 1972 wurden fast 3000 Exemplare gebaut, die wegen ihrer Genügsamkeit
und Robustheit zum beliebten Farm- und Freizeitfahrzeug avancierten.
Ebenfalls aus dem Museum von Skoda Mladá Boleslav stammt der 440
Spartak, der 1955 als Nachfolger des „Tudor“ erschien. In Sachsen
startet ein Exemplar von 1957. Das Fahrzeug besitzt einen 1100
Kubikzentimeter großen Vierzylinder mit 40 PS, woraus sich der Name 440
ergab. Die Grundform des im Volksmund Spartak genannten Modells prägte
das Erscheinungsbild der Marke für das folgende Jahrzehnt, die Technik
bildete auch die Basis für die früheren Felicia und Octavia. Letzerer
kam 1959 als Nachkriegsmodell von Skoda auf den Markt. Der Wagen
zeichnete sich vor allem durch eine moderne Vorderachskonstruktion aus:
Die Räder wurden an Dreiecksquerlenkern geführt und die Querblattfedern
durch Schraubenfedern ersetzt. Mit der 55 PS (40 kW) starken
Touring-Sport-Version (Typ 999), dem Octavia 1200 TS, feierte Skoda 1960
sein Comeback bei der Rallye Monte Carlo und erreichte die Plätze zwei
und drei in der Klasse der Tourenwagen bis 1,3 Liter Hubraum. Der
schwarze TS des Baujahrs 1961 aus Privatbesitz, der bei der Sachsen
Classic antritt, gewann 2009 die AvD-Histo-Monte.
Ein weiteres Fahrzeug des deutschen Skoda-Classic-Teams ist der 1978
gebaute 110 R. Das Sportcoupé galt seit seinem Debüt 1970 als Traumwagen
im Osten und besitzt einen 62 PS starken 1,1-Liter-Vierzylinder,
Sportsitze, zusätzliche Rundinstrumente sowie rahmenlose Türfenster. In
Sachsen chauffiert Hinnerk Schönemann das Coupé in der schmucken
orange-weißen Zweifarblackierung. Der beliebte Schauspieler ist seit
vielen Jahren Testimonial von Skoda in Deutschland.
Mit dem 130 RS entstand auf Basis des 110 R ein motorsportliches
Allzweckauto. Aus den vielen Erfolgen ragen der Klassensieg bei der
Rallye Monte Carlo 1977 und der Markentitel in der Tourenwagen-EM 1981
heraus. Mit nur 880 Kilogramm ist der Skoda 130 RS ein echtes
Leichtgewicht, weil ausgewählte Karosserieteile wie das Dach, Fronthaube
und die Außenhaut der Türen bestehen aus Aluminium, Kotflügel und
Motorhaube wurden aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) gefertigt.
Das sorgt für ein Gewicht von nur 880 Kilogramm. Der
1,3-Liter-Vierzylinder mit OHV-Ventilsteuerung mobilisiert 140 PS – je
nach Übersetzung reicht das für bis zu 220 km/h Spitzengeschwindigkeit.
Bei der Sachsen Classic navigiert der siebenfache deutsche
Rallye-Meister Matthias Kahle vom Beifahrersitz aus, am Steuer des 130
RS von 1976 sitzt sein langjähriger Co-Pilot Peter Göbel.
Gute Bekannte nicht nur unter Sachsens Oldtimer-Freunden sind die beiden
Felicia von 1961 – einer aus dem Werksmuseum, der andere aus
Privatbesitz. Die 2+2-Sitzer mit Faltdach und zeitgenössischen
Heckflossen gehören für Autoliebhaber zu den schönsten offenen
Fahrzeugen der ausgehenden 1950er und frühen 1960er Jahre. Der Skoda
Felicia lief ab Anfang 1959 im Werk Kvasiny als Nachfolger des 450 vom
Band. Das Modell besaß zum Beispiel Schraubenfedern statt quer
eingebauter Blattfedern an der Vorderachse. Weitere Änderungen waren das
neu designte Armaturenbrett und die sportliche Mittelschaltung, die nun
auf dem Kardantunnel montiert war.
Die Sachsen Classic startet in Zwickau und führt auch durch Teile Tschechiens, der Heimat von Skoda.
Text: ampnet/jri
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